Die 14 Kindertageseinrichtungen des DRK-Kreisverbands begleiten junge Menschen auf ihrem Ausbildungsweg zum staatlich anerkannten Erzieher sowie Quereinsteiger, die bereits über Berufs- und Lebenserfahrung verfügen. Doch auch hier zeichnet sich schon seit längerem unverkennbar ein Fachkräftemangel ab. Um dem entgegen zu wirken, hat der Kreisverband unter der Federführung der pädagogischen Fachberatung, Petra Reis-Wederz, ein trägereigenes Konzept zur Anleitung von Praktikanten in Kindertageseinrichtungen entwickelt. Das Ziel ist, den Ausbildungsprozess im gemeinsamen Miteinander bewusst zu gestalten und ein gutes Ausbildungsniveau zu erreichen. Gleichzeitig verbindet der Träger mit der Bereitstellung qualifizierter Praxisanleiter den Wunsch, möglichst viele Berufsanfänger für die pädagogische Arbeit in den DRK-Kitas gewinnen und langfristig zu binden zu können.

„Der Ausbildungsweg zum staatlich anerkannten Erzieher beinhaltet Lernfelder in Theorie und Praxis. Nicht zu unterschätzen sind dabei die Praxiserfahrungen, die die Auszubildenden in der Arbeit mit den unterschiedlichen Altersgruppen machen. Pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen haben einen Erziehungs- und Bildungsauftrag, wobei sie den individuellen Entwicklungsstand eines jeden Kindes zu berücksichtigen haben“, berichtet die Fachberatung.
Dies ist eine große Herausforderung für die Praxisanleiter als auch für die Auszubildenden, denn das Ziel der Ausbildung lautet, Theorie und Praxis in geeigneter und qualifizierter Weise miteinander zu verknüpfen. 

Im April 2022 starteten 14 engagierte Fachkräfte unter der Anleitung ihrer pädagogischen Fachberatung mit der konzeptionellen Erarbeitung und gleichzeitiger Qualifizierungsmaßnahme zum Praxisanleiter. Themenschwerpunkte waren zunächst die Bedeutung der Ausbildungsqualität, die Nachwuchssicherung sowie die Rolle des Praxisanleiters. Im Anschluss wurden die fünf Phasen der Anleitung erarbeitet, wobei die Teilnehmerinnen in detaillierten Schritten ihre Anleiteraufgabe und -verantwortung verschriftlichten. Abgerundet wurde das Konzept durch gemeinsam entwickelte Maßnahmen und Zielformulierungen für die Phasen. Damit die Auszubildenden künftig bereits vor dem ersten Arbeitstag ein aussagekräftiges Handout als Einstiegshilfe nutzen können, wurde in weiteren Tagungsmodulen eine Willkommensmappe mit wichtigen Informationen und Formularen zusammengestellt. 

Seit dem 01. August 2022 nimmt dieses Praxisanleiterkonzept einen wichtigen Stellenwert in den 14 DRK-Kitas ein. Regelmäßige Feedbackgespräche zwischen Anleitung und Auszubildenden, die Bereitstellung zeitlicher Ressourcen für die Praxisanleiter-Aufgaben, das Bestreben eines guten Netzwerkaufbaus zu den Fachschulen sowie regelmäßige Arbeitskreis-Treffen mit der pädagogischen Fachberatung sind nur einige der neuen Herausforderungen im pädagogischen Kita-Alltag. 
Mit dem Erhalt der Zertifizierung zur Anleitung von Praktikantinnen und Praktikanten in den Kitas des DRK-Kreisverbandes sind die 14 Praxisanleiterinnen nunmehr Experten und Mentoren im Lernort Praxis. Anleitung, Beratung, Rückmeldung und Beurteilung der Leistung sind ihre Gestaltungsaufgaben. Zudem tragen sie dazu bei, die DRK-Kitas als Ausbildungsstandorte qualitativ aufzuwerten und zu stärken. Das gemeinsam entwickelte Konzept ist auch als Qualitätsentwicklungsinstrument zu verstehen, welches zur Überprüfung und Weiterentwicklung der eigenen Angebote sowie pädagogischer Schwerpunkte eingesetzt wird. 

„Kinder gestalten die Zukunft der Gesellschaft und haben ein Anrecht darauf, von gut ausgebildeten sozialpädagogischen Fachkräften betreut zu werden. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, für eine qualifizierte Nachwuchssicherung Sorge zu tragen, indem wir gute Rahmenbedingungen schaffen und sicherstellen“ so die Fachberatung des DRK-Kreisverbands.